NERDANEL: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. November 2025, 23:11 Uhr

{{CHARAKTER | Auf_einen_Blick =

Auf einen Blick
Name
  • Nerdanel (Quenya)
auch genannt
  • die Kluge, die Weise
behaust
  • seit Geburt
Wohnstätte
  • Unsterbliche Lande
Fähigkeiten
  • begnadete Steinbildhauerin
Wesensart
  • willensstark, geduldig, verstehend
Vorlieben
  • hetero
Blut
  • 100% Noldo
Vater
  • Mathan
Mutter
  • Iswindë
Geschwister
sonstige Verwandte
  • weitläufige Verwandtschaft mütterlicher- und väterlicherseits
Besonderheiten
  • sie entspricht nicht dem gewohnten Bild einer anmutigen Noldo
  • sie zählt nicht zu den Schönsten
versprochen
  • hat sich selbst Fëanáro versprochen, indem sie auf ihn wartete, bis er alt genug war
verlobt
  • mit Fëanáro
vermählt
  • mit Fëanáro
  • räumliche Trennung durch seine Verbannung nach Formenos
  • endgültige Trennung durch seine Flucht aus Aman
Kinder
  • Sieben Söhne
Freunde
  • die Valie Yavanna
Sonstiges
  • hat Fëanáros Eid nicht geleistet
  • ist ihm nicht nach Mittelerde gefolgt
  • fällt nicht unter Mandos' Fluch

| Tolkiens_Welt =

SIL S. 458

Nerdanel, genannt die Kluge; Tochter Mahtans des Schmiedes, Gemahlin Feanors.

SIL S. 83, 85

Auch Nerdanel war von festem Willen, doch geduldiger als Feanor, denn sie mochte den Geist anderer lieber verstehen als ihn beherrschen, und anfänglich konnte sie ihn zurückhalten, wenn das Feuer seines Herzens zu heiß brannte; später aber bekümmerten sie seine Taten, und sie wurden einander fremd. Sieben Söhne gebar sie Feanor, und manche erbten etwas von ihrem Gemüt, doch nicht alle.

Denn Feanor wurde nur vom Feuer des eigenen Herzens getrieben, und stets arbeitete er emsig und allein; und Hilfe und Rat hat er von keinem je erbeten, der in Aman lebte, ob groß oder klein, nur von der klugen Nerdanel, seiner Gemahlin, und auch von ihr nur für kurze Zeit.

HoMeV10 S. 272, 273

Feanor heiratete in früher Jugend Nerdanel, ein Mädchen aus dem Volk der Noldor, worüber sich viele wunderten, denn sie gehörte nicht zu den Schönsten ihres Volkes. Aber sie war stark und frei im Denken und erfüllt von dem Wunsch nach Wissen. In ihrer Jugend liebte sie es, fern von den Behausungen der Noldor zu wandern, entweder an den langen Ufern des Meeres oder in den Hügeln, und so waren sie und Feanor sich auf vielen Reisen begegnet und waren Gefährten. Ihr Vater, Mahtan, war ein großer Schmied und einer derjenigen unter den Noldor, die Aulë am meisten am Herzen lagen. Von Mahtan lernte Nerdanel viel über ein Handwerk, das die Frauen der Noldor nur selten ausübten: die Herstellung von Dingen aus Metall und Stein. Sie machte Bilder, einige von den Valar in ihren sichtbaren Formen, und viele andere von Männern und Frauen der Eldar, und diese waren so ähnlich, dass ihre Freunde, wenn sie ihre Kunst nicht kannten, mit ihnen sprachen; aber viele Dinge schmiedete sie auch aus ihren eigenen Gedanken in Formen, die stark und seltsam, aber schön waren.

Auch sie war willensstark, aber sie war langsamer und geduldiger als Feanor, denn sie wollte die Menschen eher verstehen, als sie zu beherrschen. Wenn sie mit anderen zusammen war, saß sie oft still da und lauschte ihren Worten, beobachtete ihre Gesten und die Bewegungen ihrer Gesichter. Ihre Laune vererbte sie zum Teil an einige ihrer Söhne, aber nicht an alle. Sieben Söhne gebar sie Feanor, und es ist in den alten Geschichten nicht überliefert, dass andere Eldar so viele Kinder hatten. Anfangs zügelte sie Feanor mit ihrer Weisheit, wenn das Feuer seines Herzens zu heiß brannte; aber seine späteren Taten betrübten sie, und sie entfremdeten sich.

HoMeV12 S. 353, 354

... ranken sich viele Legenden und Diskussionen. Die authentischste scheint so zu lauten:

Die Zwillinge waren beide rothaarig. Nerdanel gab ihnen beiden den Namen Ambarussa, denn sie waren sich sehr ähnlich und blieben es, solange sie lebten. Als Fëanor darum bat, dass sie wenigstens verschiedene Namen haben sollten, schaute Nerdanel seltsam und sagte nach einer Weile: "Dann soll einer [Ambarto >] Umbarto heißen, aber welcher, das wird die Zeit entscheiden."

Fëanor störte sich an diesem ominösen Namen ("Schicksal") und änderte ihn in Ambarto - oder dachte in manchen Versionen, Nerdanel hätte Ambarto gesagt, wobei er dasselbe erste Element wie in Ambarussa verwendete (sc. amba + Quenya arta 'erhaben, erhaben'). Doch Nerdanel sagte: "Umbarto habe ich gesagt; doch tu, was du willst. Es wird keinen Unterschied machen."

Später, als Fëanor immer grausamer und gewalttätiger wurde und sich gegen die Valar auflehnte, entfremdete sich Nerdanel, nachdem sie lange versucht hatte, ihn umzustimmen. (Ihre Verwandten waren Aulë treu ergeben, der ihrem Vater riet, sich nicht an der Rebellion zu beteiligen. "Das wird am Ende nur Fëanor und alle deine Kinder in den Tod führen.")

Sie zog sich in das Haus ihres Vaters zurück; als aber klar wurde, dass Fëanor und seine Söhne Valinor für immer verlassen würden, kam sie zu ihm, bevor das Heer seinen Marsch nach Norden antrat, und bat ihn, ihr die beiden Jüngsten, die Zwillinge, oder wenigstens einen von ihnen zu überlassen. Er entgegnete: "Wärst du eine treue Frau, wie du es warst, bis du von Aulë verleitet wurdest, würdest du sie alle behalten, denn du würdest mit uns kommen. Wenn du mich verlässt, verlässt du auch alle unsere Kinder. Denn sie sind entschlossen, mit ihrem Vater zu gehen." Da wurde Nerdanel zornig und antwortete: "Du wirst sie nicht alle behalten. Zumindest eines wird niemals einen Fuß auf Mittelerde setzen." "Nimm deine bösen Omen mit zu den Valar, die sich an ihnen erfreuen werden", sagte Fëanor. "Ich widersetze mich ihnen."

So trennten sie sich.

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| Leetors_Welt_Text =

Nerdanels Jugend

Ein Geburtsjahr ist nicht bekannt. In BLUTSCHULD ist Nerdanel geboren VJ 1224 und damit rd. 10 elbische Lebensjahre älter als Feanor. Sie muss älter als Fëanáro sein, damit sie seine Mutter Míriel noch persönlich gekannt haben kann und sich an ihre Gestalt und ihre Bewegungen erinnern kann, wenn sie ihre Statue macht, die so sehr lebensecht sein wird.

Geschwister sind nicht bekannt. In BLUTSCHULD hat Nerdanel einen jüngeren Bruder, Curunáro. Zum Zeitpunkt seiner Geburt war sie nahe an 17 elbischen Lebensjahren.

In BLUTSCHULD hat Nerdanel das Äußere vom Vater vererbt bekommen: sehr kräftige Farben (dunkles, rotbraunes, widerspenstiges, zum Kräuseln neigendes Haar) und dunkelbraune Augen, von der Mutter die zartrosa Haut, die gern einen intensiven Rotton annimmt. Ihr Bruder Curunáro beneidet sie um ihre kräftigen Farben.

In BLUTSCHULD lernt Nerdanel den kleinen Fëanáro kennen, als dieser im Alter von rd. 6 elbischen Lebensjahren zu Meister Mahtan in die Lehre kommt. Während der Tage, die er von Mahtan unterwiesen wird, ist er in Mahtans Haushalt integriert, wesentlich öfter allerdings lebt er in Tirion in seines Vaters Haus. Jedermann, auch Nerdanel, ist bezaubert von dem hübschen Knaben. Mahtan erkennt sofort die hohe Begabung und das außergewöhnliche Genie Fëanáros; er übertrifft sogar seine Nerdanel, von der er doch bislang gedacht hatte, sie sei die Größte unter den Noldor. Mahtan hält allein Fëanáro für einst würdig seiner Tochter.

Nerdanel bekommt mit ca. 16,7 Lebensjahren einen Bruder, Curunáro. Jedoch hat Fëanáro die Messlatte zu hoch gehängt: Curunáro ist nicht wie erwartet, kommt weder im Wesen (Talente) noch im Äußeren nach Nerdanel. Mahtan „versündigt“ sich in dem Sinne, dass er sich insgeheim wünscht, Fëanáro sei sein Sohn, nicht Curunáro. Curunáro checkt das natürlich – und Mahtan „verliert“ seinen Sohn, merkt das aber viel zu spät.

Nerdanel bekommt von all dem nur wenig bis nichts mit. Sie ist zu sehr mit ihrer Kunst und ihren körperlichen Veränderungen beschäftigt, später wird sie zusätzlich mit ihren Gefühlen für Feanor beschäftigt sein. Abgesehen davon hat sie doch schon so etwas wie einen kleinen Bruder (mit Fëanáro). Von Anfang an sieht sie sich mit dem Knaben Fëanáro in einem sich gegenseitig befruchtenden Wettstreit. Kein bisschen Neid trübt ihre unschuldige Zugeneigtheit zu dem Knaben.

Nach Finarfins Geburt begibt sich Fëanáro auf Wanderschaft. Auch sie streift gern in Aman umher. Bei einer dieser Reisen treffen sie unversehens aufeinander, Fëanáro ist zwischenzeitlich ein Jüngling geworden. Nerdanel verliebt sich in diesem Moment in ihn, sieht aber keine Chance, seine Liebe zu erringen – sie, eine schon längst in dir Reife gekommene Tochter eines Schmieds. Ihr Vater, der diese Verbindung nur zu gern sehen würde, gibt ihr den Rat, sich ihrer Talente zu besinnen, mit denen sie an eines jeden Eldas Herz zu rühren vermöge. Daraufhin fertigt sie, teils aus dem Gedächtnis (?teils aus Besuchen der leblosen Míriel in Lóriens Gärten?) eine täuschend lebensechte Steinskulptur von Míriel an und schenkt diese Fëanáro (da sie ihn ja nicht erreichen kann, stellt sie die Statue einstweilen in Lóriens Gärten auf, wo sie von Fëanáro bei einem seiner Besuche dort entdeckt und irrtümlich für lebendig gehalten wird). Fëanáro bittet daraufhin Nerdanel, sie möge auf ihn warten, bis auch er die Reife erlangt habe, da er einst mit ihr Kinder haben möchte. Sie gibt ihm das Versprechen.

Fëanáro hält es damit nicht angebracht, mit ihr wieder unter einem Dach zu leben; er beendet seine Wanderschaft, und kehrt mitsamt der Statue seiner Mutter in seines Vaters Haus zurück (zum Unmut von Indis, die sich durch die Statue ihrer Vorgängerin brüskiert fühlt, dies jedoch nicht kommuniziert).

Kurz nach dem Versprechen verloben sie sich (VJ 1245); er (ungewöhnlich früh in die Reife gekommen) ist knapp 17, sie knapp 27 elbische Lebensjahre alt. Mit der Verlobung beginnt er mit der Planung und dem Bau seines künftigen Heims samt diverser Werkhallen. Das neue, gemeinsame Heim wird auf halbem Wege zwischen Mahtans Hallen und Tirion stehen.

Zweieinhalb elbische Lebensjahre (VJ 1257) später heiraten sie. Er ist 19,5 elbische Lebensjahre alt, sie ca. 10 Jahre älter. Mit der Heirat beziehen Nerdanel und Fëanáro ihr zwischenzeitlich fertiggestelltes, eigenes Heim. Zu ihrer Überraschung nimmt er die Statue seiner Mutter nicht aus Tirion mit, sondern belässt diese – sehr zu Indis‘ großem Verdruß (und eben gerade DESHALB!) – in den Hallen seines Vaters. (Dies gibt Anlass zu ersten Befindlichkeiten zwischen Indis und Finwë, da dieser Fëanáro gewähren lässt und nicht zu seiner jetzigen Gemahlin steht. In letzter Konsequenz – VJ 1490 – wird dies dazu führen, dass Indis nicht mit ihm geht, als er Fëanáro in die Verbannung folgt.)

Der Bund mit Fëanáro

Beide werden sie in ihrer Kindheit niemandem versprochen.

Bei Nerdanel gibt es dafür zwei Gründe: Ihre Familie gehört nicht dem „Adel“ an; dort ist es durchaus üblich, Kinder bereits in sehr jungen Jahren, teilweise schon vor Geburt, einander zu versprechen. Außerhalb des Adels ist diese Gepflogenheit nicht verbreitet, wenn auch möglich. Zweitens zeigen sich bei ihr sehr früh ihre ungewöhnlich großen Begabungen und ihr Vater Mahtan will sie schon allein deshalb an keinen „Unwürdigen“ vergeben.

Bei Fëanáro ist es der Weggang seiner Mutter Míriel bald nach seiner Geburt. Sein Vater Finwë mag nicht allein eine Entscheidung für seinen Sohn treffen und hofft lange auf die Rückkehr seiner Frau. Als er endlich begreift, dass dies niemals geschehen werde, und er in Indis eine neue Liebe und Gemahlin findet, ist es zu spät: Fëanáro, obgleich da noch ein kleines Kind, lehnt eine solche Festlegung für sich schlichtweg ab, da er seine Zeit und Kraft nur für seine Studien, seine Künste und die Erschaffung neuer Dinge verwenden will. Stattdessen bittet er seinen Vater um Erlaubnis, bei Meister Mahtan in die Lehre zu gehen. Außerdem fürchtet er den Einfluss der unerwünschten Stiefmutter auf die Wahl seiner zukünftigen Gefährtin.

Von jeher wenig interessiert an allem Körperlichen, entwickelt Fëanáro zu seiner Überraschung in der Ehe großes Verlangen. Nerdanel hält dies für Liebe und ist sehr glücklich. Auch Fëanáro ist angetan von den Freuden der Ehe, zumal er sowieso eine große Kinderschar mit genau dieser Frau im Sinn hat. Er hält Nerdanel zugute, was sie für ihn getan hat (Statue der Mutter und die vielen Kinder). Außerdem zollt er ihr höchsten Respekt und Anerkennung für ihre hohe Kunst und holt selbst oft ihren Rat ein. Er hört auf sie, achtet sie, mag sie. Seinen Kindern wird er ein guter Vater. Seine Liebe aber gilt allein seinem Vater und seiner Mutter.

Angetan von den unerwartet großen Freuden der Ehe vernachlässigt Fëanáro sein Schaffen etwas. Auch sie schwelgt im süßen Nichtstun und in der vermeintlichen Anbetung ihres Mannes und bereitet sich auf die erste Geburt und Mutterschaft vor, schont ihre Kräfte. Sie beide verlassen ihr Heim nicht mehr.

Schließlich kommt Maitimo zur Welt. Beeindruckt und angestachelt von der unglaublichen Schaffenskraft der Frau (Leben in die Welt zu setzen), besinnt sich Fëanáro wieder auf seine Kräfte. Er erschafft ganz besondere Gemmen und schenkt Nerdanel ein daraus angefertigtes Schmuckstück: die Kette mit den sieben Smaragden. Oft kommt die kleine Familie gemeinsam zu Mahtan und zu Finwë. Fëanáro nimmt seine Studien der Metallschmiedekunst bei Mahtan wieder auf.

Die nächsten Kinder kommen in relativ rascher Folge. Mit Geburt der Zwillinge ergibt sich eine erste, wenn auch noch nicht erkannte Trübung in Nerdanels Glück (wegen der Namensgebung). Nerdanels Ahnung bewahrheitet sich: es folgen keine weiteren Kinder. Woran es liegt? Nerdanel empfindet aus ihr selbst unerklärlichen Gründen nicht mehr den Wunsch nach einem weiteren Kind, vielmehr vernimmt sie wieder verstärkt den Ruf der Kunst, und will sich nur mehr ihrem Kunsthandwerk widmen. Eine Zeitlang haben sie zwar noch (selten) Sex, aber das lässt nach, wie im selben Maße auch Fëanáros Verlangen. Ihre Beziehung kühlt langsam ab.

Als die Söhne heranwachsen, geht Fëanáro oft mit ihnen auf Reisen in Aman; Nerdanel bleibt allein in ihrem Zuhause zurück und arbeitet. Mit ihrem Jüngsten, Ambarto, verbindet sie eine besondere Zugeneigtheit, die sich auch darin zeigt, dass sie sich heimlich von ihm duzen lässt, wenn sie alleine sind, obgleich Fëanáro von seinen Söhnen von jeher die höfliche Anrede der Eltern fordert (wie es in Adelsfamilien und natürlich insbesondere der Königsfamilien üblich ist).

Fëanáro wird im Laufe der Jahre immer missmutiger, insbesondere, was sein Verhältnis zu seiner Stieffamilie betrifft; auf Nerdanels Rat zur Mäßigung hört er immer seltener. Auch glaubt er Melcors arglistigen Einflüsterungen, seine Halbbrüder wollten ihm sein Erstgeburtsrecht (Thronfolge) und Finwës Liebe streitig machen. Zeitgleich beginnt ein Wettrüsten in Aman; Fëanáro fertigt sogar heimlich vergiftete Schwerter für sich und seine Söhne an. Mit einem dieser Schwerter bedroht er letztlich sogar seinen Halbbruder Fingolfin (der eine bleibende Narbe zurückbehält).

Als Fëanáro deshalb VJ 1490 aus Tirion verbannt wird, folgt Finwë ihm nach Formenos, ebenso alle sieben Söhne – Nerdanel jedoch nicht. Sie nimmt die Entwicklung zum Anlass, endgültig ins Haus ihres Vaters zurückzukehren. Feanor verübelt ihr das später sehr: sie ist es, die ihn (und die Kinder) im Stich lässt. Sie habe damit angefangen.

Endgültig bricht die Ehe auseinander mit Fëanáros Auszug aus Aman und seiner Weigerung, ihr wenigstens den Jüngsten, Ambarto, zu lassen.

Mit Fëanáros Tod VJ 1497 wird Nerdanel unwissentlich zur „Witwe“.

| Leetors_Interpretation = Charakter/nerdanel interpretation

| Rolle_in_Ein_Schimmer_Hoffnung = Nerdanels Rolle in "Ein Schimmer Hoffnung" ist eine tragende. Sie hat hier die Hauptrolle inne, denn sie ist es, die uns die Geschichte erzählt.

Alles in der zehn Kapitel umfassenden Haupthandlung erfahren wir nur durch sie, durch ihre Augen und Ohren: die Gespräche mit dem Vater, der des Morgens von den Hallen der Erwartung zurückkehrt ist; die Erinnerungen, die sie größtenteils nicht laut werden lässt; ihr reiches Innenleben, das sich - der Zeitdauer eines Elbenlebens gemäß - nicht gern drängen lässt und zu Innehalten und Haften in der Vergangenheit neigt. Wir erleben sie aber auch bei sehr spontanen Reaktionen und dem heftigen Ausleben von Schmerz und Frustration.

So können wir durch sie einen Blick auf die Anfänge ihrer Beziehung zu Fëanáro werfen, auf ihre gemeinsame Freude über die Kinder und Nerdanels besondere Zuneigung zu ihrem Jüngsten, aber auch auf den ersten Schatten, den die Namensgebung für die Zwillinge auf ihr Glück wirft. Und natürlich wird sie ihr ganzes, unsterbliches Leben lang an die von Morgoths Verrat verursachte Verdunklung Valinors denken müssen und welch unheilvolle Entwicklung dieser abtrünnige Vala nicht nur im Großen, sondern letztlich auch in Nerdanels Familie bewirkte - bis hin zur völligen Entfremdung der beiden Eheleute und einer Trennung für immer.

Unmittelbar durch ihre Augen erleben wir ihre geniale Handwerkskunst in der Praxis, aber auch ihre Niederlagen. Mit ihr gehen wir in ihres Vaters Hallen der Steinbearbeitung und wandeln in ihrer Mutter Gärten. Mit ihr stehen wir auf den Landungsbrücken des Schwanenhafens und feiern die siegreiche Rückkehr der Flotte vom Krieg des Zorns, spüren aber auch die Enttäuschung, dass der Vater nicht unter den Heimkehrern ist. Durch ihre Ohren dürfen wir uns die Strafpredigt ihrer Mutter anhören, die sich nicht scheut, sich mit dem großen Aulë anzulegen.

Nerdanels Figur in Zusammenspiel mit der ihres Vaters macht es auch möglich, Kenntnis von weit zurückliegenden und sich fern von Aman zugetragenen Ereignissen aus zweiter Hand zu erlangen - wie den Tod Fëanáros und ihrer Söhne, darunter auch den besonders tragischen ihres Lieblings Ambarto, den Tod ihres Bruders und dessen bis dato nicht bekannte und umso überraschendere Beteiligung an diversen Geschehnissen.

Nerdanel hat zweifellos die wichtigste Rolle in "Ein Schimmer Hoffnung" inne.

Als Ich-Erzählerin enthebt sie mich zudem der Verantwortung, ansonsten die Dinge aus meiner doch sehr begrenzten und subjektiven Sicht schildern zu müssen. Nein, es ist und bleibt ihre Geschichte, ihre Freuden, ihre Leiden. *augenzwinker*

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